Kapitel 11

Gab es den Tod, bevor Adam sündigte?

Das neue Answers Book 3

von Ken Ham am November 19, 2015
Auch erhältlich in English

Welche Historie des Todes erkennst du an?

(Anmerkung des Übersetzers: Soweit nicht gesondert gekennzeichnet, werden Bibelstellen aus der „Schlachter 2000“ zitiert.)

„Annie’s cruel death destroyed Charles’s tatters of beliefs in a moral, just universe. Later he would say that this period chimed the final death-knell for his Christianity. . . . Charles [Darwin] now took his stand as an unbeliever.”1
[Frei übersetzt: Annies grausamer Tod zerstörte Charles’ Fetzen von Glauben an ein moralisches, gerechtes Universum. Später würde er sagen, dass diese Zeit die endgültige Totenglocke für sein Christentum schlug. . . . Charles [Darwin] vertrat nun seine Einstellung als ein Ungläubiger.]
Der Glaube an Evolution und/oder Millionen von Jahren macht es erforderlich, dass der Tod ein Teil der Geschichte ist, seit zum ersten Mal Leben auf diesem Planeten aufgetreten ist.

Als Charles Darwin sein berühmtes Buch Über die Entstehung der Arten (On the Origin of Species) schrieb, schrieb er im Wesentlichen eine Historie bezüglich des Todes. Im Fazit des Kapitels mit dem Titel “Unvollständigkeit der geologischen Urkunden” (“On the Imperfections of the Geological Record”) schrieb Darwin: “Thus, from the war of nature, from famine and death, the most exalted object which we are capable of conceiving, namely, the production of the higher animals, directly follows.”2

[So geht aus dem Kampfe der Natur, aus Hunger und Tod unmittelbar die Lösung des höchsten Problems hervor, das wir zu fassen vermögen, die Erzeugung immer höherer und vollkommenerer Tiere. - Übersetzung nach Charles Darwin, Die Entstehung der Arten (eClassica, Kindle Edition, 2. Auflage 03/2015), Position 10363.]

Aus dieser evolutionären Sicht auf den Ursprung des Lebens erkannte Darwin, dass der Tod ein ständiger Teil der Welt sein musste. Zweifellos rang er mit dieser Frage, als er versuchte, eine Art von Glauben an Gott mit Tod und Leid, die er überall um sich herum beobachtete, und von denen er glaubte, dass sie sich schon seit Millionen von Jahren abspielten, in Einklang zu bringen.

Dieses Ringen erreichte seinen Höhepunkt mit dem Tod seiner Tochter Annie – was als “die endgültige Totenglocke für sein Christentum” gilt.

Der Glaube an Evolution und/oder Millionen von Jahren macht es erforderlich, dass der Tod ein Teil der Geschichte ist, seit zum ersten Mal Leben auf diesem Planeten aufgetreten ist. Die fossilen Schichten (die Milliarden von toten Dingen enthalten) stellen angeblich die Geschichte von Leben über Millionen von Jahren dar. Von Carl Sagan wird dieser Ausspruch berichtet: “The secrets of evolution are time and death.”3 [Frei übersetzt: Die Geheimnisse der Evolution sind Zeit und Tod.]

Zeit und Tod

Diese Wendung fasst die Historie des Todes gemäß denen, die an Evolution und/oder Millionen von Jahren glauben, zusammen. In diesem Glaubenssystem:

  • führten Tod, Leid und Krankheit über Millionen von Jahren zur Entstehung des Menschen;
  • existieren Tod, Leid und Krankheit in dieser gegenwärtigen Welt; und
  • werden Tod, Leid und Krankheit andauern in die unbekannte Zukunft. Der Tod ist ein ständiger Teil der Geschichte.
Anfang und Zukunft

Sünde und Tod

Eher als “Zeit und Tod” fasst die Wendung “Sünde und Tod” die Historie des Todes nach der Bibel zusammen. Aus einer Sicht der wortgetreuen Geschichte des 1. Buchs Mose (Genesis) gab es zunächst eine vollkommene Welt, die von Gott als “sehr gut” beschrieben wurde (1. Mose 1:31) – aber sie wurde verdorben wegen Adams Rebellion. Sünde und ihre Konsequenz des Todes betraten die Welt, die einst ein Paradies gewesen war (Römer 5:12 ff., 8:20-22; 1. Korinther 15:21-22).

Sünde und Tod

In 1. Korinther 15:26 beschreibt Paulus den Tod als “letzter Feind“. Und das ist der Punkt – der Tod ist ein Feind – er ist ein Eindringen. Der Tod des Menschen und der Tiere war nicht Teil der ursprünglichen Schöpfung. Und wenn auch der Tod in dieser gegenwärtigen Welt regiert, eines Tages in der Zukunft wird es keinen Tod mehr geben: “Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offenbarung 21:4).

Die Vorstellung von Millionen von Jahren kam von dem Glauben, dass die meisten der Fossil-Lager-Schichten dort Millionen von Jahren, bevor der Mensch existierte, niedergelegt wurden. Diejenigen Christen, die die Vorstellung von Millionen von Jahren annehmen und versuchen, sie in die Bibel einzupassen, müssen auch den Tod von Tieren, Krankheit, Leid, Dornen und einander essende Tiere vor der Sünde annehmen. Aber dies alles steht im Widerspruch zur klaren Lehre der Schrift, dass solche Dinge bis nach der Sünde nicht existiert haben konnten.

Die folgenden biblischen Wahrheiten sollten zur Unterstützung dieser Schlussfolgerung berücksichtigt werden.

Tod eines Menschen

Die Schrift macht sehr klar, dass es keinen menschlichen Tod (körperlichen Tod) gegeben haben konnte, bevor Adam sündigte. Zum Beispiel stellt Römer 5:12 fest:

Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben

Dieser “Tod”, auf den in Römer 5 hingewiesen wird, kann nicht nur ein “spiritueller” Tod gewesen sein, sondern muss auch den körperlichen Tod eingeschlossen haben. Der Kontext bestätigt dies. In Römer 5:6-11 spricht der Apostel Paulus wiederholt von Christus, der für uns gestorben ist, und von jemandem, der für einen Guten stirbt. Christus starb nicht nur spirituell am Kreuz, sondern körperlich. Wenn wir zum 1. Buch Mose (Genesis) zurückgehen, stellen wir fest, dass Gott, nachdem Adam gesündigt hatte, sagte:

Und zu Adam sprach er: Weil du der Stimme deiner Frau gehorcht und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot und sprach: »Du sollst nicht davon essen!«, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; […]Im Schweiße deines Angesichts sollst du [dein] Brot essen, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden; denn von ihm bist du genommen. Denn du bist Staub, und zum Staub wirst du wieder zurückkehren! (1. Mose 3:17, 19).

Gott verordnete, dass unsere Körper zum Staub zurückkehren würden (körperlicher Tod), als Folge der Sünde. Es gibt keinen Zweifel, dass es vor der Sünde keinen menschlichen Tod gegeben haben konnte.

Tod eines Tiers

Anders als im Falle von Römer 5:12 gibt es keinen Vers in der Schrift, der spezifisch lehrt, dass es keinen Tod von Tieren vor der Sünde gab. Jedoch gibt es Passagen in der Schrift, die uns zusammen betrachtet dazu führen, dies zu folgern.

Zunächst sollte beachtet werden, dass es in der Bibel nicht um Tiere geht – es geht um den Menschen und seine Beziehung mit Gott. Somit sollten wir nicht so viel spezifische Lehre betreffend Tiere erwarten, wie es sie über den Menschen gibt. Jedoch sollte man die folgenden Stellen berücksichtigen:

A. 1. Mose 1:29-30: Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen; aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben! Und es geschah so.

Diese Verse scheinen eindeutig zu lehren, dass Mensch und Tier ursprünglich Vegetarier sein sollten. Das wird durch die Tatsache bestätigt, dass in 1. Mose 9:3 nach der Flut Gott in Bezug auf die Ernährung des Menschen sagte: “Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.”

Mit anderen Worten, es ist klar, dass der Mensch ursprünglich Vegetarier sein sollte, aber Gott änderte nun diese Ernährung, so dass der Mensch das Fleisch von Tieren essen konnte. Wie 1. Mose 1:30 die Ernährung von Tieren betrifft und mit 1. Mose 1:29 verbunden ist, ist diese Stelle ein starker Hinweis darauf, dass die Tiere ursprünglich Vegetarier sein sollten (vor der Sünde).

Problem: Für diejenigen Christen, die an Millionen von Jahren glauben, enthält der Fossilienbestand, von dem von Säkularisten behauptet wird, dass er Millionen von Jahren alt sei, zahlreiche Beispiele von Tieren, die andere Tiere gegessen haben – angeblich Millionen von Jahren vor dem Menschen! Das steht im Widerspruch zur klaren Lehre der Bibel, dass Tiere ursprünglich Vegetarier waren (vor der Sünde).

B. 1. Mose 1:31: Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

Am Ende des sechsten Tages der Schöpfung beschrieb Gott die gesamte Schöpfung als “sehr gut.“ Jedoch gibt es im Fossilienbestand viele Beispiele von Krankheiten in den Knochen von Tieren (z.B. Tumore [Krebs]; Arthritis; Abszesse etc.). Solche Krankheiten könnten nicht als “sehr gut“ beschrieben werden, wenn im Rest der Bibel Krankheiten immer als schlecht betrachtet werden und als eine Folge der Sünde und des Fluchs. Diese Krankheiten konnten einfach nicht vor der Sünde existiert haben, wenn die Bibel wahr ist (und sie ist es).

Problem: Diejenigen Christen, die glauben, dass die meisten der fossilen Schichten Millionen von Jahren gebraucht haben, um sich zu bilden, müssen annehmen, dass Krankheiten wie Krebs vor der Sünde in den Knochen der Tiere waren und dass Gott solche Krankheiten als “sehr gut“ beschrieb.

C. Römer 8:20-22: Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, daß auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt;

Paulus macht in Römer 8 klar, dass die “ganze Schöpfung” wegen der Sünde mitseufzt. Die meisten Kommentatoren dieser Stelle in der Geschichte der Kirche haben den Begriff “ganze Schöpfung” so interpretiert, dass er sich auf die gesamte nicht-menschliche Schöpfung (inklusive der Tiere) bezieht.4 Das ist die einzige Interpretation, die Sinn macht. Zum Ersten hat Paulus schon die Verbindung zwischen Sünde und menschlichem Tod in Römer 5 hergestellt. Zum Zweiten scheint der Bezug auf “Wehen” (Römer 8:22) eine Anspielung auf das Urteil über Eva in 1. Mose 3:16 zu sein. Auch ist das Mitseufzen der Schöpfung in dieser Stelle (Römer 8:18-25) verknüpft mit dem Seufzen der Gläubigen in dieser sündigen Welt. Darüber hinaus wird die Befreiung der ganzen Schöpfung mit der zukünftigen endgültigen Erlösung der Gläubigen (wenn sie ihre Auferstehungskörper bekommen) bei der Wiederkunft von Jesus Christus geschehen (Römer 8:23-25). Nachdem die Befreiung der Christen und der Schöpfung verknüpft sind, ist es am vernünftigsten, theologisch zu schlussfolgern, dass sie auch zur selben Zeit zur Verderbtheit in Knechtschaft geraten sind.

Wenn wir schließlich diese Schlussfolgerung ablehnen und denken, dass die ganze Schöpfung zur Verderbtheit in Knechtschaft war, sobald Gott sie geschaffen hatte (1. Mose 1), was für ein Gott wäre Er dann, diese Verderbtheit “sehr gut” zu nennen? Also wurde die ganze, ursprünglich vollkommene Schöpfung durch Gottes Fluch, der in 1. Mose 3 aufgezeichnet ist, zur Verderbtheit in Knechtschaft gesteckt.

Problem: Christen, die an Millionen von Jahren glauben, müssen annehmen, dass es sich gegenseitig fressende Tiere genauso wie Krankheiten wie Krebs sowie sterbende und aussterbende Tiere über einen Verlauf von Millionen von Jahren vor dem Menschen gab, und das auch weiterhin bis zum heutigen Tag. Das würde bedeuten, dass der Sündenfall des Menschen nichts verändert hat, und dass Gott all diesen Tod und diese Krankheiten als “sehr gut” beschrieben hat. In diesem Fall bedeutet das, dass die Schöpfung nicht “mitseufzt” wegen der Sünde. Wie wir aber gesehen haben, macht Paulus klar, dass die Schöpfung wegen der Sünde mitseufzt. Das macht nur Sinn, wenn eine “sehr gute” Schöpfung (vollkommene Schöpfung – kein Tod, keine Krankheiten, kein Leid etc.) der “Vergänglichkeit“ unterworfen worden ist und jetzt „mitseufzt“, weil die Sünde alles verändert hat.

D. Apostelgeschichte 3:21 – Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. (Elberfelder)

Die Bibel lehrt, dass es eines Tages eine “Wiederherstellung” “aller Dinge” geben wird. Deswegen, weil etwas passierte (Sünde) und ein Problem verursachte (die ganze Schöpfung seufzt mit). Wir sehen einem neuen Himmel und einer neuen Erde entgegen, wo es keinen Tod geben wird (den die Bibel als einen Feind beschreibt) oder Leid, denn es wird dort keinen Fluch mehr geben (Offenbarung 21:3-5, 22:3). Es wird ein vollkommener Ort sein – genau wie alles einst vor der Sünde vollkommen war.

Problem: Wie wird diese Wiederherstellung für diejenigen Christen aussehen, die an Millionen von Jahren glauben und demnach Tod, Krankheit und Leid von Tieren vor der Sünde annehmen müssen? Noch mehr Tod und Leid und Krankheit für weitere Millionen von Jahren oder für immer? Das wäre eine grauenvolle Aussicht. Nein, die Wiederherstellung wird aussehen, wie die Dinge vor der Sünde waren – alles war “sehr gut”. Und das ist in der Tat etwas, auf das man sich freuen kann!

Aus dem Obigen und anderen Stellen der Schrift (einschließlich Kolosser 1:15-20, wo von Jesus Christus als dem Schöpfer und Erlöser aller Dinge gesprochen wird), haben wir gute Gründe zu glauben, dass Tiere vor der Sünde andere Tiere nicht hätten fressen können und auch nicht an Krankheiten hätten sterben können. Die einzigen anderen Möglichkeiten, durch die Tiere hätten sterben können, wären Altersschwäche (Verschleiß) oder Unfälle (Katastrophen etc.) - aber das würde nicht dazu passen, dass alles ursprünglich “sehr gut” war und es würde auch nicht zu Paulus' Lehre in Römer 8 passen, dass die ganze Schöpfung nun wegen der Sünde mitseufzt.

Wir können deshalb voller Vertrauen schlussfolgern, dass es keinen Tod von Tieren vor der Sünde gab.

Tod einer Pflanze

Manche Leute argumentieren, dass es den Tod vor der Sünde gab, weil Pflanzen den Menschen und den Tieren zur Nahrung gegeben waren (1. Mose 1:29-30) und somit Pflanzen vor der Sünde starben.

Jedoch versäumt es dieser Einwand, sorgfältig zu beachten, was die Bibel über Leben und Tod sagt. Biblisch gesprochen haben Pflanzen kein Leben, wie es Tiere und Menschen haben. Am Ende von 1. Mose 1:30 sehen wir, dass Menschen und Tiere “Leben” (in deutschen Übersetzungen abgewandelt: “in dem eine lebendige Seele ist” - Schlachter 2000, vgl. Elberfelder) haben, Pflanzen aber nicht. “Lebendige Seele” (in englischen Übersetzungen meist: “life”, siehe z.B. King James Version, New King James Version oder “breath of life”, siehe z.B. English Standard Version) ist eine Übersetzung von zwei Hebräischen Worten dort: nephesh chayyah. Nephesh ist das Wort, das üblicherweise mit “Seele” oder “Wesen” übersetzt wird, abhängig vom Kontext, und chayyah ist das Substantiv zu dem Verb “leben”. Nephesh oder nephesh chayyah wird im Alten Testament niemals benutzt, um Pflanzen zu beschreiben. Diese Wörter beschreiben nur Menschen und Tiere. Genau wie Pflanzen nicht im gleichen Sinne wie Tiere und Menschen “lebendig” sind, “sterben” sie auch nicht im gleichen Sinne. An nur einer Stelle benutzt das Alte Testament das Hebräische Wort für “sterben” (mut) in Bezug auf Pflanzen, und in dieser Stelle (Hiob 14:7-12) ist es sehr deutlich, dass der Tod einer Pflanze (eines Baumes) kategorisch zu unterscheiden ist vom Tod eines Menschen. Wenn also Tiere und Menschen in der Welt vor der Sünde Pflanzen aßen, brachte das nicht den Tod mit sich, denn Pflanzen “sterben” nicht im dem Sinne, wie Menschen und Tiere sterben.

Auswirkungen

Wenn die Bibel es deutlich macht, dass es keinen Tod von Tieren und keine Krankheit und keine fleischfressenden Tiere vor der Sünde gab, dann können wir nicht Millionen von Jahren in die Bibel hinzufügen – so etwas zu tun, untergräbt die Autorität der Schrift und bringt schwerwiegende Auswirkungen mit sich.

In der Realität ist also der Kampf zwischen Schöpfung und Evolution, zwischen Junge-Erde- und Alte-Erde-Sichtweisen tatsächlich ein Kampf zwischen zwei absolut unterschiedlichen Historien des Todes.

Auswirkungen

Für den Christen hat es bedeutende theologische Auswirkungen, welche Geschichte des Todes man annimmt.

1. Wenn ein Christ die Geschichte des Todes über Millionen von Jahren annimmt, würde das bedeuten, dass, als Gott in 1. Mose 1:31 erklärte, dass alles, was Er gemacht hatte, “sehr gut” war, Tod, Leid, Gewalt und Krankheiten wie Krebs (die in den fossilen Funden vertreten sind) auch “sehr gut” waren. Diese Situation ist in der folgenden Grafik dargestellt:

Tod Tod Tod

Diese geschichtliche Sichtweise würde, wenn sie konsequent angewendet wird, zu der Position führen, die von dem häretischen Bischof John Shelby Spong zusammengefasst wird:

But Charles Darwin says that there was no perfect creation because it is not yet finished. It is still unfolding. And there was no perfect human life which then corrupted itself and fell into sin. . . . And so the story of Jesus who comes to rescue us from the fall becomes a nonsensical story. So how can we tell the Jesus story with integrity and with power, against the background of a humanity that is not fallen but is simply unfinished?5
[Frei übersetzt: Aber Charles Darwin sagt, dass es keine vollkommene Schöpfung gab, weil sie noch nicht vollendet ist. Sie entfaltet sich immer noch. Und es gab kein vollkommenes menschliches Leben, das sich dann selbst verdarb und in Sünde fiel. […] Und so wird die Geschichte von Jesus, der kommt, um uns von dem Sündenfall zu retten, eine absurde Geschichte. Wie also können wir die Geschichte von Jesus mit Integrität und Kraft erzählen, gegen den Hintergrund einer Menschheit, die nicht gefallen, sondern nur unvollendet ist?]

Bischof Spong nimmt die Geschichte des Todes über Millionen von Jahren an. In Folge dessen kann er eine vollkommene Schöpfung, die durch die Sünde verdorben worden ist, nicht akzeptieren. Somit dauert das Seufzen (Tod und Leid etc.), das wir heute beobachten, schon Millionen von Jahren an. Das trifft auch auf alle “Long-Age-Kreationisten” zu. Das sind die, die den säkularen Glauben an eine alte Welt akzeptieren, während sie sich der Evolution zugunsten von “progressive creation” oder “intelligent design” widersetzen.

2. Wenn jedoch ein Christ die Geschichte des Todes akzeptiert, wie sie sich darstellt, wenn man den Bericht im 1. Buch Mose (Genesis) wörtlich liest, dann kann diese Geschichte durch die folgende Grafik dargestellt werden:

Kein Tod

Die vollkommene Schöpfung ohne Tod, Krankheit oder Leid wird als “sehr gut” beschrieben. Die Bibel macht es deutlich, dass Gott sich nicht am Tod erfreut. Wir lesen in Hesekiel 33:11: “Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, daß der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel?“ Gott hat kein Gefallen an den Leiden und Tragödien (Tod etc.) von Menschen.

Die Bibel macht es offensichtlich, dass der Tod die Strafe für unsere Sünde ist. Mit anderen Worten, es ist wirklich unser Verschulden, dass die Welt so ist, wie sie ist – Gott ist ein liebevoller, gnädiger Gott. Als wir in Adam gesündigt haben, haben wir faktisch gesagt, dass wir Leben ohne Gott wollten. Wir alle sündigen auch individuell (Römer 3:23). Gott musste die Sünde verurteilen, wie Er auch Adam gewarnt hatte, dass Er es tun würde (1. Mose 2:17, vgl. 3:19). Auf diese Weise hat Gott uns einen Vorgeschmack von Leben ohne Ihn gegeben – eine Welt, mit der es bergab geht – eine Welt voll von Tod und Leid. Wie Römer 8:22 sagt: “Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt;“. Der Mensch hat im Wesentlichen sein Recht zu leben verwirkt.

Jedoch, obwohl wir Sünder sind, werden diejenigen, die sich von ihrer Sünde abgekehrt haben und auf Christus zur Vergebung vertrauen, die Ewigkeit mit ihrem Schöpfer an einem Ort, wo Rechtschaffenheit wohnt, verbringen – und da wird es kein Geschrei, kein Leid und keinen Tod mehr geben.

Die wahre Geschichte des Todes, begriffen durch ein wortgetreues Lesen des 1. Buchs Mose (Genesis), ermöglicht es uns, einen liebevollen Schöpfer zu erkennen, Der den Tod hasst, den Feind, der eines Tages in den Feuersee geworfen werden wird (Offenbarung 20:14).

Welche Geschichte des Todes akzeptierst du? Ist es eine, die aus Gott ein Ungeheuer macht, verantwortlich für Millionen von Jahren Tod, Krankheit und Leid? Oder ist es eine, die richtigerweise die Schuld auf unsere Sünde legt und richtigerweise unseren Schöpfer Gott als einen liebevollen, gnädigen Retter darstellt, der am Grab des toten Lazarus weinte (Johannes 11:35)?

Footnotes

  1. A. Desmond and J. Moore, Darwin: The Life of a Tormented Evolutionist (New York, NY: W.W. Norton & Company, 1991), p. 387.
  2. C. Darwin, On the Origin of Species (Cambridge, MA: Harvard University Press, 1964), p. 490.
  3. C. Sagan, Cosmos, Part 2: One Voice in the Cosmic Fugue, produced by Public Broadcasting Company, Los Angeles, with affiliate station KCET, and first aired in 1980 on PBS stations throughout the United States.
  4. Douglass Moo, The Epistle to the Romans (Grand Rapids, MI: Eerdmans, 1996), p. 514; Thane H. Ury, “Luther, Calvin, and Wesley on the Genesis of Natural Evil: Recovering Lost Rubrics for Defending a Very Good Creation,” in Terry Mortenson and Thane H. Ury, eds., Coming to Grips with Genesis (Green Forest, AR: Master Books, 2008), p. 399–423.
  5. Australian Broadcasting Corporation TV “Compass” interview with Bishop John Shelby Spong, by Geraldine Doogue, in front of a live audience at the Eugene Groosen Hall, ABC Studios, Ultimo, Sydney, July 8, 2001. From a transcript at www.abc.net.au/compass/intervs/spong2001.htm.

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