Originally published in Creation 17, no 4 (September 1995): 49-51.
Die atheistische Formel für Evolution ist:
Evolution = Materie + Evolutionsfaktoren (Zufall und Notwendigkeit + Mutation + Selektion + Isolation + Tod) + sehr lange Zeiten.
In der theistischen Variante kommt noch Gott dazu:
Theistische Evolution = Materie + Evolutionsfaktoren (Zufall und Notwendigkeit + Mutation + Selektion + Isolation +Tod) + sehr lange Zeiten + Gott.
In diesem System ist Gott nicht der allmächtige Herr aller Dinge, dessen Wort von allen Menschen ernst genommen werden muss, sondern er wird in die Evolutionsphilosophie integriert. Das führt zu zehn Gefahren für Christen.1
Die Bibel offenbart uns Gott als unseren Vater im Himmel, der absolut vollkommen (Matthäus 5,48), heilig (Jesaja 6,3) und allmächtig (Jeremia 32,17) ist. Der Apostel Johannes lässt uns wissen, dass Gott Liebe, Licht und Leben ist (1. Johannes 4,16; 1,5; 1,1-2) ist. Alles, was dieser Gott erschafft, wird als ,sehr gut' (1. Mose 1,31) und ,vollkommen' (5. Mose 32,4) beschrieben.
Die Theistische Evolutionslehre gibt eine falsche Darstellung vom Wesen Gottes, weil ihm Tod und Grausamkeiten als Schöpfungsprinzipien zugeschrieben werden. (Auch der sog. „Progressive Kreationismus“ lehrt, dass es Tod und Schrecken viele Millionen Jahre vor dem Sündenfall gegeben hat).
Nach biblischer Lehre ist Gott der Urheber aller Dinge. ,So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind … und einen Herrn Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind und wir durch ihn' (1. Korinther 8,6).
In der Theistischen Evolutionslehre bleibt aber für Gott als Wirkraum nur jener Teil übrig, den die Evolutionslehre mit ihren Mitteln nicht erklären kann. So wird er zum Lückenbüßer jener Phänomene, für die es noch keine Deutung gibt. Das führt zu der Ansicht: ' Gott ist also nicht absolut, er evolviert selbst—er ist Evolution.'2
Die gesamte Bibel ist voller Zeugnisse, dass wir es bei dem Schriftwort mit einer von Gott autorisierten Quelle der Wahrheit zu tun haben (2. Timotheus 3,16); dabei ist das Alte Testament ein unbedingt notwendiges Verbindungsstück zum Neuen Testament, vergleichbar mit einer Zufahrtsstraße zur Autobahn. (Johannes 5,39). Der biblische Schöpfungsbericht sollte nicht als Mythos, als Parabel oder als Allegorie angesehen werden, sondern als ein historischer Bericht, weil:
Dieser sinngetreue Weg, die Bibel zu lesen, für den Jesus, die Propheten und die Apostel eintraten, wird durch die Theistische Evolutionslehre untergraben. Die biblisch bezeugten Geschehnisse werden auf mythische Sprachbilder reduziert, und die biblische Botschaft wird nicht mehr als Wahrheit angenommen.
Die Bibel beschreibt den Menschen nach dem Sündenfall als ein in der Sünde durch und durch verstricktes Wesen (Römer 7,18-19). Nur diejenigen, die begriffen haben, dass sie sündig und verloren sind, werden den Retter suchen, der ‚kam, um zu retten, was verloren ist’ (Lukas 19,10).
Die Evolutionslehre kennt aber keine Sünde im biblischen Sinne der Zielverfehlung (gegenüber Gott). Sie macht die Sünde bedeutungslos, und das ist genau das Gegenteil dessen, was der Heilige Geist tut, der ,die Sünde sündig macht.' Wenn die Sünde als ein harmloser Evolutionsfaktor angesehen wird, hat man den Schlüssel verloren, um Gott zu finden; das Problem kann nicht gelöst werden, indem man ,Gott' zum Evolutionsszenario hinzufügt.
Die Menschwerdung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus gehört zu den Grundlehren der Bibel. Die Bibel bezeugt, ‚das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns' (Johannes 1,14), und ‚Jesus Christus … wurde als ein Mensch erfunden’ (Philipper 2,5-7).3
Der Bibel zufolge war der Sündenfall des ersten Menschen ein reales Ereignis und die Ursache dafür, dass die Sünde in die Welt kam. ,Derhalben wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben' (Römer 5,12).
Die Theistische Evolutionslehre erkennt aber Adam weder als ersten Menschen noch als einen direkt von Gott ,aus Erde vom Acker' (1. Mose 2,7) Geschaffenen an. Die meisten Vertreter der Theistischen Evolutionslehre betrachten den Schöpfungsbericht lediglich als eine mythische Erzählung ohne geistliche Bedeutung. Aber nach biblischer Lehre stehen der Sünder Adam und der Retter JESUS in gleichem Realitätsbezug (Römer 5,16-18). Deshalb untergräbt jede theologische Betrachtung, die Adam mythologisch sieht, die biblische Basis für das Erlösungswerk von Jesus.
Die Betrachtung der Zeitachse der Bibel, auf der die Weltgeschichte abläuft, ist für das grundlegende biblische Verständnis sehr wichtig.
Die Vertreter der Theistischen Evolutionslehre (und der Progressiven Schöpfungslehre) verwerfen den biblischen Zeitmaßstab zugunsten der durch die Evolutionslehre gegebenen Zeitachse, die Milliarden von Jahren in der Vergangenheit und in der Zukunft umfasst (dafür gibt es keine überzeugenden physikalischen Grundlagen). Das kann zu zwei Fehlern führen:
Wir können der Bibel wesentliche Schöpfungskonzepte entnehmen. Dazu gehören:
Die Theistische Evolution ignoriert die biblischen Schöpfungsprinzipien und trägt dafür evolutives Gedankengut in die Bibel hinein; dadurch wird das Allmachtshandeln Gottes bei der Schöpfung verneint.
Die Bibel trägt das Siegel der Wahrheit; alle ihre Aussagen sind wahr—ob es sich um Glaubens- oder Heilsfragen, um Fragen des täglichen Lebens oder um wissenschaftliche Belange handelt.
Die Vertreter der Evolutionslehre wischen das alles zur Seite; so sagt Richard Dawkins: ,Nahezu alle Völker haben ihre eigenen Schöpfungsmythen entwickelt, und die Schöpfungsgeschichte der Bibel ist lediglich der Mythos, der zufällig von einem bestimmten nahöstlichen Hirtenvolk übernommen wurde. Sie hat keinen bedeutenderen Status als der Glaube eines bestimmten westafrikanischen Stammes, dass die Welt aus Ameisenexkrementen geschaffen wurde.'4
Wenn die Evolutionslehre falsch ist, dann arbeiten zahlreiche Wissenschaften auf falscher Basis. Wenn sie evolutionäre Gedanken zugrunde legen, deuten sie die Realität falsch. Das gilt noch viel mehr für eine Theologie, die abweicht von dem, was die Bibel sagt und die Evolution willkommen heißt!
In keinem anderen Buch der Weltgeschichte finden wir so viele und so wertvolle Zielsetzungen für die Menschen, als in der Bibel. Zum Beispiel:
Im Evolutionssystem hingegen ist kaum etwas so verpönt wie die Zielhaftigkeit. ,Niemals verlaufen die Anpassungen in der Evolution aufgrund eines Programmes zielgerichtet, deshalb können sie auch nicht als teleonomisch bezeichnet werden.'5 Deshalb ist ein Glaubenssystem wie die Theistische Evolutionslehre, die Zielhaftigkeit mit Nicht-Zielhaftigkeit vereinen will, ein Widerspruch in sich.
Die Schöpfungslehre und die Evolutionslehre sind so sehr verschieden, dass eine Harmonisierung völlig unmöglich ist. Die Vertreter der Theistischen Evolutionslehre versuchen, die beiden Lehren zu vereinen, aber solch ein Synkretismus reduziert die Botschaft der Bibel bis zur Bedeutungslosigkeit. Es ist klar zu erkennen: Die Theistische Evolutionslehre findet keinerlei Halt in der Bibel.
* Dieser Abschnitt wurde dem Buch von Werner Gitt Schuf Gott durch Evolution, S. 14-18 und S. 26-27 entnommen.
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